Ist eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft gefährlich?

Pilzinfektion Schwangerschaft

Ist eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft gefährlich?

Wie gefährlich eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft ist, beschäftigt viele werdende Mütter, sobald erste Anzeichen auftauchen.

Denn neben morgendlicher Übelkeit, Erbrechen und Gewichtszunahme, zählen häufig auch Pilzinfektionen zu den unangenehmen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft.

Gründe für eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft

Bei einer gesunden Frau herrscht in der Scheide ein saures Milieu mit einem ph-Wert von unter 4,5. Ursache hierfür sind Milchsäurebakterien, anaerobe Bakterien, die Zucker zu Milchsäure verarbeiten.

Sie schützen die Frau vor schädlichen Keimen wie dem pathogenen Hefepilz Candida albicans und anderen Bakterien.

Hormonell bedingt steigt der ph-Wert während der Schwangerschaft, was dem Candida albicans einen idealen Nährboden bietet und zu einer Minderung des Schutzes gegen Keime führt. Eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft, insbesondere der Scheidenpilz, ist daher keine Seltenheit.

Ein weiterer Grund für das relativ häufige Auftreten einer Pilzinfektion in der Schwangerschaft, ist die Tatsache, dass das Immunsystem der werdenden Mutter stärker beansprucht wird als üblich, was dem Vaginalpilz ebenfalls zugutekommt.

Ist eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft gefährlich?

Die Risiken beim Scheidenpilz in der Schwangerschaft

… für die Mutter

Eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft stellt zunächst keine Gefahr für die Mutter dar und kann durchaus ohne Komplikationen für Mutter und Kind sehr gut behandelt werden.

Jedoch kann der Scheidenpilz während der Schwangerschaft ein Wegbereiter für andere Krankheiten sein. In der bereits angegriffenen Scheide kommt es nicht selten zur Vermehrung von Bakterien.

Das kann zusätzlich zu einer bakteriellen Scheideninfektion führen, die, sofern nicht rechtzeitig behandelt, das Risiko einer Früh- oder Fehlgeburt vergrößert.

… für das Baby

Bei einer unbehandelten Pilzinfektion in der Schwangerschaft, ist das Risiko einer Erreger-Übertragung auf das Kind sehr groß.

Kommt es zu einer Infektion des Kindes, leidet es in den ersten Lebenswochen an Infektionen und Pilzbefall in der Mundhöhle und im Genitalbereich.

Wie beugt man einer Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor?

Mithilfe eines Testhandschuhs kann der pH-Wert der Scheide von der Frau selbst kontrolliert werden. Auf dem Zeigefinger befindet sich ein Testreifen, dessen Farbe sich in Abhängigkeit des pH-Werts verändert.

Anhand der Farb-Vergleichsskala lässt sich erkennen, ob das saure Milieu sich verändert hat. Bei früher Erkennung stellt eine Pilzinfektion in der Schwangerschaft keine Gefahr dar und kann, wie bereits erwähnt, sehr gut behandelt werden.

Behandlung der Pilzinfektion in der Schwangerschaft

Gynäkologen verschreiben in der Regel bei einer Pilzinfektion während der Schwangerschaft clotrimazol- oder nystatinhaltige Medikamente in Form von Zäpfchen, Vaginaltabletten oder Salben.

Unbedenklich ist auch die Einnahme von Milchsäure-Präparaten. Allerdings sollte man vorsichtig bei der Anwendung von Antipilz-Mittel und Milchsäure-Präparaten sein: Werden sie mit einem Applikator eingeführt, kann dies eine Fehl- oder Frühgeburt auslösen.

Die Behandlung der Pilzinfektion in der Schwangerschaft dauert üblicherweise drei Tage, sie sollte allerdings, der Sicherheit wegen, mehrere Tage länger fortgesetzt werden.

Zudem empfiehlt sich im Anschluss an die Behandlung, wie bei nichtschwangeren Frauen auch, eine Milchsäurekur, um die Scheidenflora zu regenerieren & stabilisieren und dadurch mehr Schutz aufzubauen gegenüber einer erneuten Pilzinfektion während der Schwangerschaft.

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